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Krejci, 1869b. Studien im Gebiete der böhmischen Kreide-Formation

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J. Krejci: Geologie der böhmischen Kreideformation
J. Krejci: Geologie der böhmischen Kreideformation
Jan Krejcí, 1869b. Studien im Gebiete der böhmischen Kreide-Formation. I. Allgemeine und orographische Verhältnisse, sowie Gliederung der böhmischen Kreide-Formation. In: Koristka: Arbeiten der geologischen Section in den Jahren 1864-1868. Das Archiv für die naturwissenschaftliche Landesdurchforschung von Böhmen (Commissions-Verlag Fr. Rivnac) Prag 1 (2): 39-179.

Abstract

1. Perucer Schichten.

Wie fast überall in Böhmen beginnt die Basis der Kreideformation auch hier mit einem an Pflanzenabdrücken reichen Schichtenkpmplexe von kohligen Schieferthonen und Letten, die bei vollkommenem Ausschliessen von Seethieren als ein Süsswassergebilde sich darstellen.

Wenn man die Sandstein- und Plänerhügel bei Tuchoric und Lipno, welche durch eine Absenkung von den höher anstehenden Quadersandsteinen bei Markvarec abgetrennt sind, noch zum Bereiche, der Kreideformation des Mittelgebirges rechnet, indem sie diesseits jener Dislokationslinie liegen, welche das Plänerplateau von Jungfer-Teinitz von den Eger-Plänern abtrennt, so findet man die westlichsten Anzeichen der pflanzerifiihrcnden Schieferthone bei dem Dorfe Tuchoric.

Sie bilden einen etwa 2 Klafter mächtigen Ausbiss zwischen dem vom Süsswasserkalk bedeckten Tuchoricer - und dem Haidberge und ruhen auf grünlichgrauen Letten der permischen Formation mit nördlichem etwa 15° betragenden Einfallen, und sind durch eine den Haidberg vom Tuchoricer Berge trennende Kluft zu Tage gehoben worden.

Aehnliche auf permischen Letten und Sandsteinen ruhende Schieferthone mit zahlreichen dikotylidonen Blattabdrücken sieht man in der Schlucht, welche von Markvarec gegen Lipno sich herabzieht. Sie sind 3 Klafter mächtig, von Quadersandsteinen (etwa 4 Kl.) bedeckt, die gegen oben in plattenförmigen eisenschüssigen Sandstein übergehen und endlich von sandigem festem Pläner bedeckt werden.

Eine dritte Entblössung der Schieferthone mit Blattabdrücken findet man am Ausgange des Opoöner Bachthaies zwischen dem Dorfe Lipenec und der Hasinamühle.

Er liegt hier 6—7 Fuss mächtig mitten in glimmerigen Sandsteinen, die in einzelnen Bänken mit ihm abwechseln und gegen die Eger zu unter 15° einfallen.

Ueber den glimmerigen Sandsteinen liegt der Weissenberger Pläner, dann der Malnicer Grünsandstein und die Iserschichten in der Facies von Exogyrensandstein, den endlich Bakulitenthone überlagern.

Die von Prof. Reuss bei Weberschan angeführten Letten gehören offenbar zu einer höheren Stufe und zwar zur Basis des Weissenberger Pläners.

Das Egerthal zwischen Laun und Doxan ist von niedergesenkten Plänerschichten der höheren Stufen ausgefüllt und erst am Eingänge des malerisch verengten Elbethales bei Gross-Cernosek sieht man wieder das tiefste pflanzenführende Glied der Kreidefonnation aufgeschlossen. Der in den Vorbemerkungen angeführte rothe Gneis mit Porphyrlagern bildet hier eine mitten im Pläner aufragende Klippe, welche durch das Elbethal in nördlicher und das Woparner Thal in westlicher Richtung durchbrochen ist. An den Gehängen dieser Klippen sieht man hier, namentlich an dem Hradeker Berg zwischen Gross-Cernosek, Libochovan und Kamajk die Ausbisse vom Schieferthone mit Kohlenbrocken und Pflanzenresten in einer Mächtigkeit von 1—2° anstehen. Sie ruhen auf eisenschüssigen Konglomeraten und werden von einem festen Sandstein mit Exogyra columba bedeckt.

2. Korycaner Schichten.

Dieselben unterteufen die höheren Plänerstufen nicht bloss im Bereiche des eigentlichen Mittelgebirges, sondern ziehen sich auch unter dem neogenen Braunkohlenttachland weit gegen Westen in den Saazer Kreis, wo sie in isolirten kleinen Partien aus den Basalttuffen oder neogenen Lettenschichten emporragen.

Die westlichste Partie ist eine kleine Klippe von festem Quarzsandstein mitten im Basaltgebirgc bei Koititz am Ostrande des Duppauer Basaltterrains.

Eine Reihe von kleinen Quaderpartien findet man zu beiden Seiten des bis auf das Urgebirge (Gneis und Granulit) eingeschnittenen Egerthales zwischen Kaaden und Tschachwitz. Sie ruhen auf dem Urgebirge und sind von Basalttuffen umgeben (westlich von Kaaden, bei Rachel, Neudörfel, Weschitz, Tschermich und Tschachwitz). Reuss führt von diesen Fundorten nur Terebratula alata und Exogyra columba an.

Eine kleine Partie von Unter-Quader findet man auch im Thale des Goldbaches bei Liboric, wo er unter dem Weissenberger Pläner ansteht und wahrscheinlich auf permischen Sandsteinen gelagert ist, indem sich dieselben südlich von Liboric über die flache Hügellandschaft der neogenen und Plänerschichten erheben.

Prof. Hochstetter führt von diesem Fundort einige Versteinerungen an (Jahrb. d. geol. Reichsanstalt 1856 pag. 327), von denen etwelche (Exogyra columba, Ex. haliotidea, Cardium hillanum, Pectunculus sublaevis, Rhynchonclla bohemica [Terebratula alata]) für die Korycaner Schichten, andere für den Weissenberger Pläner und den Malnicer Grünsand bezeichnend sind.

Die Liboricer Plänerhügel gehören schon zu jener niedergesenkten Plänerzone, welche auf permischen Schichten ruhend längs des nördlichen Fusses des Zbaner und Perucer Plateaus sich hinzieht und von den das Plateau bedeckenden Sandsteinen und Plänerschichten durch einen Streifen permischer rother Sandsteine getrennt ist.

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