Fritsch, 1893. Studien im Gebiete der böhmischen Kreideformation. 5. Die Priesener Schichten
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Abstract
I. Charakteristik und Gliederung der Priesener Schichten.
Die Priesener Schichten wurden ursprünglich von Prof. Reuss unter dem Namen Pläner Mergel beschrieben, später auch als Baculitenthone bezeichnet. Ein Theil dessen, was Prof. Reuss Plänermergel nannte, gehört den schon beschriebenen Teplitzer Schichten an.
Da der auf die petrographische Beschaffenheit sich beziehende Ausdruck Plänermergel in der Schichtenfolge unserer Kreideformation für zwei palaeontologisch verschiedene Horizonte gebraucht wurde und leicht noch auf mehrere den cenomanen und turonen Schichten angehörende Lagerungen Anwendung finden könnte, entschlossen wir uns, Prof. Krejci und ich, diejenigen Plänermergel, welche jünger als die Teplitzer Schichten nach der schon durch Reuss klassisch gewordenen Localität Priesen (bei Laun) als Priesener Schichten zu bezeichnen, weil an dem Fundorte Priesen, zwischen Postelberg und Laun, ide meisten bezeichnenden Arten gefunden werden.
Die Verzeichnisse von petrefacten, welche Reuss aus dem Plänermergel anführt, enthalten ausser den zu den wahren Priesener Schichten gehörigen Arten von Lischitz bei Bilin, von Priesen, Leneschitz, Grabern und Wollenitz auch sehr viele, welche aus den tieferen lagen der Teplitzer Schichten von Kystra, Patek, Brozan, Horenz, Katuz stammen und sind demnach mit Vorsicht zu benutzen.
DIe Priesener Schichten sind graue oder gelbliche Mergel, die in den tieferen lagen mehr plänrige Platten bilden, in den höheren dagegen immer mehr plastisch werden. Die graue und ockergelbliche Fäbrung wechselt zuweilen von meter zu Meter, ohne dass man die URsache warzunhemen im Stande ist (Wunitzer Berg). DIe graue Farbe ist jedenfalls die vorherrschende, namentlich wo die Schichten nass liegen und frisch in gehörige Tiefe aufgeschlossen sind, die ockergelbe Farbe scheint secundör durch Luftzutritt entstanden zu sein.
Die Spaltflächen sind oft ockergelbbis rostroth gefäbrt. Wo die tiefen Lagen hoch und trocken liegen, wie auf dem Plateau zwischen Melnik und Slivno, da nehmen sie die Gestalt von weisslichen, klingenden harten Plänern an.
[...]
Auszug S. 5
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