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Geinitz, 1849. Das Quadersandsteingebirge oder Kreidegebirge in Deutschland

tags: geinitz, sachsen, deutschland, monographie
H.B. Geinitz über die Fossilien der Oberkreide von Sachsen und Böhmen
H.B. Geinitz über die Fossilien der Oberkreide von Sachsen und Böhmen
Hanns-Bruno Geinitz, 1849. Das Quadersandsteingebirge oder Kreidegebirge in Deutschland - Craz & Gerlach: 1-292

Abstract

A. Lagerungsverhältnisse
des
Quadersandsteingebirges.

Nicht Neuerungssucht ist es, dass ich den eingebürgerten Namen „Kreidegebirge“ mit dem von „Quadersandsteingebirge“ vertausche. Der alte Name passt nicht mehr für das neue Gewand. Die wahre Kreide tritt nicht in der Selbstständigkeit auf, wie man bisher gemeint hat, sondern sie ist, in Deutschland wenigstens, nur ein untergeordnetes Glied jener mergeligen und kalkigen Gesteinsbildungen, welche den Quadersandstein in einen unteren und oberen trennen. Schon dem Nicht-Geognosten erschien es immer naturwidrig, wenn er den Quadersandstein als Kreidesandstein, wenn er den Pläner als Kreidekalkstein bezeichnet fand, und so Mancher hat wohl dabei an schwarze Kreide gedacht, wenn er von sächsischem oder böhmischem Kreidegebirge sprechen hörte. Zweckmässig wird diese Gruppe der hierher gehörigen Schichten in Hannover und Westphalen das Mergelgebirge genannt, denn auch für diese Gegenden musste der Bergmann den Namen „Kreidegebirgenicht weniger unpassend finden als der Landmann, der hier wohl Mergel für seine Felder, jedoch niemals Kreide fand. Die Worte Quadersandstein und Quadermergel sind für Deutschland so bezeichnend und naturgemäss, dass sie sich überall leicht Eingang verschaffen können.
Das Quadersandsteingebirge umfasst im Allgemeinen jene Gruppe von Gebirgsschichten, welche nach der Bildung des Öolithen- oder Juragebirges, mit Einschluss der Wealden oder Wälderformation, und vor der Entstehung des Molassen-, Tertiär- oder Braunkohlengebirges entstanden sind, eine Reihe von sandigen, mergeligen und kalkigen Ablagerungen. Einige derselben haben unter einander vollkommene Aehnlichkeit, wie der obere und untere Quadersandstein, oder ein jüngerer und ein älterer Grünsand, während andere Schichten lokaler Ursachen halber schon in geringer Entfernung ihren Charakter auffallend verändern. So kann z. B. an einem Orte eine grüne sandige Schicht eine gelbliche kalkige Schicht an einem anderen Orte vollkommen vertreten. Daher ist es von eben so hoher Wichtigkeit, bei einer systematischen Anordnung der zu diesem Gebirge gehörenden Schichten auf ihre geognostischen Lagerungsverhältnisse und die Versteinerungen in ihnen Rücksicht zu nehmen, als es unerlässlich wird, den petrographischen Charakter des Gesteines selbst zu beachten, und desshalb gebrauche ich für alle mergeligen Zwischenlagerungen im Quadersandsteine den Namen „ Quadermergel, während unter „Grünsand, Plänerkalk, Piänermergel, Plänersandstein, Flammenmergel, Kreidemergel, Kreide und anderen bekannten lokalen Ausdrücken nur noch die Beschaffenheit des Gesteins bezeichnet werden soll; die Vortheile dieses Gebrauches werden sich bald zur Genüge herausstellen.
Für Deutschland gilt folgendes Bild, dessen Wahrheit die nachstehenden Mittheilungen über die Lagerungsverhältnisse in den verschiedensten Gegenden Deutschlands, wie ich hoffe, zur Genüge beurkunden werden.

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