Geinitz, 1895. Der Syenitbruch an der Königsmühle im Plauenschen Grunde bei Dresden
tags: geinitz, plauenscher grund, cenoman, monzonitRead online
Abstract
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Aber ebenso gross ist die Verwandtschaft dieses Gesteines mit manchen Abänderungen der tertiären Basalte, welchen sich wohl die meisten der sogen, jüngeren Melaphyre naturgemäss anschliessen.
Gerade für diese ist ein Ausspruch von Leopold von Buch noch beachtenswert, welchen unser Altmeister der Geologie bei einer Besprechung dieser Gangmassen im Syenit an der Königsmühle mir gegenüber that: Melaphyr ist Basalt und Basalt ist Melaphyr.Das Alter unserer melaphyrischen Gange im Syenit lässt sich nicht petrographisch, sondern nur geologisch feststellen und in dieser Beziehung muss ich den an verschiedenen Orten, wie namentlich: Geogn. Darstell, der Steink., 1856, S. 72 — Sachsengrün, 1861 — Elbthalgebirge, 1871 geführten Beweis für das gleiche Alter mit unseren sächsischen und allermeisten deutschen Basalten auch heute noch aufrecht erhalten.
Beiderseitige Gehänge des Plauenschen Grundes zwischen Plauen und der König Friedrich August-Hütte bei Potschappel sind mit Schichten von unterem Planer, theilweise auch von dem darunter lagernden Quader bedeckt, welche sowohl unweit Coschütz an der rechten, als auch in ausgezeichnetster Weise bei Dölzschen (Teltschen) an der linken Seite der Weisseritz, an der nach dem Grande heranführenden Chaussee vorzüglich aufgeschlossen sind. Beide Glieder der cenomanen Stufe unserer Kreide- oder Quadergruppe werden durch eine bis mehrere Meter mächtige Conglomerat-Schicht mit vorherrschenden Syenitgeröllen von einander getrennt, welche auf eine gewaltige Bewegung der Gewässer in dieser Gegend hinweist. Diese Plänerschichten der beiderseitigen Gehänge müssen früher unnittelbar zusammen gehangen haben und mögen erst durch Aufreissen einer grossen Spalte im Syenit des Plauenschen Grundes durch unterirdische Kräfte von einander getrennt worden sein, wobei ihre Schichtanstellung wenigstens an vielen leicht zugänglichen Stellen eine vom Thale abwärtsfallende geworden ist.
Wäre dieser Theil des Plauenschen Grundes vor Ablagerung des Quaders und Pläners schon vorhanden gewesen, so hätte sich der Meeresschlamm, aus welchem jene Schichten verhärtet sind, vor Allem in dem Grunde selbst mit seinen vielen noch jetzt hervorragenden Felsenklippen abscheiden müssen. Dies ist jedoch nicht der Fall gewesen; man findet in dem Thale des Plauenschen Grundes selbst nirgends eine Spur von Quader und Pläner, und nur an seinem Ausgange hinter dem Forsthause und dem nahe gelegenen alten Flossrechen bei dem Dorfe Plauen steigt der Pläner zugleich mit der Abnahme der Felsenhöhe tiefer herab. Unmöglich hätten spätere, diluviale Fluthen Alles so spurlos wieder verschwinden lassen können, da die vorhandenen Ablagerungen hinreichenden Schutz vor ihrer gänzlichen Zerstörung gefunden haben würden. Der Plauensche Grund war demnach vor und während der Ablagerung des Pläners auf den ihn begrenzenden Höhen noch nicht vorhanden und seine Entstehung fällt in eine spätere Zeit, welche wohl nur die Tertiärzeit sein kann.
Das Wasser konnte solch eine Trennung unmöglich bewirken, selbst ähnliche Hochfluthen wie die durch Schmelzen der alten nordischen Gletscherher beigelockten diluvialen es waren, vermochten nur bei ihrem Durchströmen eine vorhandene Spalte zu erweitern und an den günstigeren Orten ihre Schuttmassen und lehmigen oder lössartigen Producte noch abzulagern,wo man sie gegenwärtig auch vielorts antrifft.[...]
Auszug S.31
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Heft 1 des Jahrgangs 1895 (Januar bis Juni) erschien 1895
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