Jahn, 1895. Einige Beiträge zur Kenntniss der böhmischen Kreideformation
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Abstract
Einige Beiträge zur Kenntniss
der böhmischen KreideformationVon Jaroslav J. Jahn.
Mit einer lithographirten Tafel (Nr. VIII) und vier Zinkotypien im Text.Das Comité für die naturwissenschaftliche Landesdurchforschung von Böhmen hat sich u. A. die Aufgabe gestellt, die Ablagerungen der böhmischen Kreideformation sowohl geologisch als auch palaeontologisch eingehend durchzuforschen.
Die palaeontologische Untersuchung der einzelnen Schichten (so werden die diesbezüglichen Arbeiten betitelt) hat Prof. Ant. Frič1) (- Fritsch) übernommen und seine betreffenden Arbeiten sind bereits so weit fortgeschritten, dass zu der allgemeinen Uebersicht der stratigraphischen und faunistischen Verhältnisse der oberen Kreide in Böhmen nur noch die Bearbeitung der Chlomeker (oder Grossskaler) Schichten, des höchsten Gliedes der böhmischen Kreide, erübrigt.
Es muss jedoch bemerkt werden, dass diese „Studien im Gebiete der böhmischen Kreideformation" von Fritsch so Manches zu wünschen übrig lassen. Das böhmische Cenoman würde überhaupt eine neue Bearbeitung verdienen, denn die bisherige bleibt weit unter dem Niveau der folgenden Bande der erwähnten „Studien". Was die übrigen, höher folgenden Stufen, das böhmische Turon, anbelangt, so ist bereits von mehreren Seiten auf die Mängel der diesbezüglichen Arbeiten Fritsch's hingewiesen worden und ich brauche diese bekannten Thatsachen nicht von Neuem anzuführen. Vor zwei Jahren ist der fünfte, die Priesener Schichten behandelnde Theil der „Studien im Gebiete der böhmischen Kreideformation" veröffentlicht worden.1)Der Autor schreibt seinen Namen auf einigen seiner Arbeiten (z. B. Fauna der Gaskohle, Cephulopoden, Crustaceen, Reptilien und Fische der böhmischen Kreideformation) „Fritsch", auf anderen (auf seinen zoologischen Arbeiten, sowie auch auf den Studien im Gebiete der böhmischen Kreideformation) „Frič", was zu mannigfachen Verwechslungen und Irrungen führt und beim Citiren seiner Arbeiten hinderlich ist. Da ich in meiner Arbeit sowohl die „cephaJopoden d. böhm. Kreideform.", als auch die „Studien im Gebiete d. böhm. Kreideform." citire und diese doppelte Schreibweise des Autors öfters in derselben Zeile vorgekommen wäre, habe ich mich entschlossen, einfach überall „Fritsch." zu schreiben.
Jahrbuch d. k. k. geol. Reichsaustalt, 1895, 45. Band, 1.H eft (J. J. Jahn.)In einem Referate über diese Schrift (unsere Verhandl. 1893, Nr. 17 u. 18, pag. 417 ff.) habe ich auf einige Mangel desselben hingewiesen und zugleich das Versprechen gemacht. Nachträge und Berichtigungen zu dieser Arbeit später zu veröffentlichen (1. с pag. 419).
Dies letztere ist der Hauptzweck der vorliegenden Arbeit; ich benütze diese Gelegenheit noch dazu, unter einem auch zur Kenntniss der Iser- und Teplitzer Schichten einige Beiträge zu liefern.I. Ueber die Cephalopoden der Priesener Schichten.
In meinem erwähnten Heferate über die „Priesener Schichten" von Fritsch habe ich zu den Fritsch'schen Bestimmungen der Priesener Cephalopoden einige kritische Bemerkungen geäussert. Und da eben die Cephalopodenfauna der Priesener Schichten für die Frage der Parallelisirung dieser Stufe mit dem französischen Senon insbesondere wichtig ist, so will ich heute meine damaligen Bemerkungen näher begründen und gebe unter Einem auch einige Beiträge zur Kenntniss der Cephalopodenfauna der Priesener Schichten.
Hiebei muss ich die Bemerkung voraussenden, dass seit der Zeit, wo ich mein in rede stehendes Referat veröffentlichte, ein Werk erschienen ist, in dem die Fritsch'schen Bestimmungen der Priesener (u. a. böhmischen Kreide-) Cephalopoden ebenfalls einer Kritik unterzogen werden und auf welches ich im Weiteren wiederholt hinweisen werde. Ich meine nämlich die für die in Rede stehende Frage wichtige Arbeit A. de Grossouvre's „Recherches sur la craie supérieure, 11éme partie : Les Ammonites de la craie supérieure". (Mém. pour servir à l'explic. de la carte géol. dét. de la France. Paris 1893.)
Ich erfülle eine angenehme Pflicht, indem ich аn dieser Stelle meinem Freunde. Herrn Dr. Fr. Kossmat, meinen verbindlichsten Dank für die vielfache collegiale Unterstützung ausspreche, die mir seinerseits bei der Verfassung dieses Theiles meiner Arbeit geworden ist.In den folgenden Betrachtungen führe ich die Cephalopodenformen der Priesener Stufe in derselben Reihenfolge an, in der sie in der Fritsch'schen Arbeit über die Priesener Schichten, event. in dem oben citirten Werke Grossouvre's aufgezählt werden.
1. Ueber die Ammoniten der Priesener Schichten.
Schlönbachia (Gauthiericeras Grossouvre) bajuvarica Redtenb. sp. Dieser Ammonit, der auf den nebenstehenden zwei Texttiguren dargestellt ist, ist bisher aus der böhmischen Kreide nicht bekannt gewesen. Das abgebildete Stück stammt aus dem Plänermergel der Priesener Schichten von Priesen bei Laun und ist in den Sammlungen des k. k. naturhistorischen Hofmuseums in Wien deponirt.
Die Windungen sind wenig involut, wachsen verhaltnissmässig langsam an Grösse an, weshalb das Gehäuse sehr weit genabelt erscheint, besitzen hohe, abgeflachte Flanken und einen scharfen Mediankiel. Das Verhältniss zwischen Windungshöhe und Breite lässt sich wegen der Verdrückung des Exemplares nicht mehr ermitteln. Die beiden Seitenkiele sind in der Nähe des Endes als schwacheSchlönbachia (Gauthiericeras Grossouvre) bajuvarica Redtenb. sp.
Aus den Priesener Schichten von Priesen (Böhmen)
NaturgrößeFig. 2.
Erhebungen seitlich vom Mediankiel angedeuted. DIe Sculptur der Schale weist zahlreiche, leicht geschwungene Rippen auf, welche an der Nabelkante mit einem ziemlich schwachen knoten beginnen und [...]
Auszug S. 125ff.
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- https://archive.org/details/jahrbuchderka451895unse
- http://biodiversitylibrary.org/page/35578147
- https://google.com/books?id=YicRAAAAIAAJ&pg=PA125
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