Müller, 1888. Beitrag zur Kenntnis der oberen Kreide am nördlichen Harzrande
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Abstract
Beitrag zur Kenntniss der oberen Kreide
am nördlichen Harzrande.Von Herrn G. Müller in Berlin.
(Hierzu Tafel XVI-XVIII.)Schon Friedrich Hoffmann beschrieb eingehend die Kreideablagerungen zwischen Blankenburg, Halberstadt und Quedlinburg und übertrug auf die Kreide jener Gegend die von Werner fur die sächsisch-böhmischen Kreidesandsteine eingeführte Benennung »Quadersandsteingebirge«, welche Bezeiehuungsweise von Beyrich durch den Zusatz »subhercynisches» noch genauer gefasst wurde. Wenn Hoffmann auch im Allgemeinen die Lagerungsverhältnisse des subhercynischen Kreidegebirges richtig erkannt hatte, so unterschied er doch nichts, weiter als Kreidekalkstein uud Kreidesandstein.
Noch 1852 finden wir auf der von Lachmann herausgegebenen Karte des Herzogthums Braunschweig und des Harzgebietes Nichts wie jene von Hoffmann unterschiedenen Glieder, obwohl inzwischen die Arbeiten Roemer“s und Beyrich's erschienen waren, welche auf Grund eingehender geognostischer und palaeontologischer Untersuchungen die Gliederung der subhercynischen Kreide bedeutend gefordert hatten. Die von Beyrich vorgenommene Gliederung war um so wichtiger, als er derselben eine geognostische Karte jenes Gebietes beigab, welcher er einige Jahre später eine zweite für die Gegend zwischen Blankenburg und Langelsheim folgen liess.
Beyrich macht jedoch nur wenige Angaben über palaeontologische Funde, welche ihn ausser seinen stratigraphischen Beobachtungen bei der Aufstellung seines Systems geleitet haben. In der Eintheilung des subhercynischen Senons folgte ihm im Wesentlichen Ewald. Derselbe unterschied Salzbergmergel, Senonquader, Heimburggestein und Ilsenburgmergel, indessen leider nur kartographisch. Es war deshalb von grösster Wichtigkeit, als Schlüter in seiner auf Grund palaeontologischer Untersuchungen aufgestellten Gliederung der oberen Kreide, welche zunächst für das westfälische Kreidegebirge berechnet war, sich bemühte, die von Ewald unterschiedenen Horizonte des subhercynischen Unter-Senons mit den drei Horizonten des westfälischen Unter-Senons (1. Sandmergel von Recklinghausen mit Marsupites omatus, 2. Quarzige Gesteine von Haltern mit Pecten muricatus, 3. Kalkig-sandige Gesteine von Dülmen mit Scaphites binodosus) in Einklang zu bringen. Gleichzeitig gelang es Schlüter, nachzuweisen, dass die Vertreter der in Westfalen über dem Cuvieri-Pläner folgenden »Emscher-Mergel« (»graue Mergel« Strombeck's) auch am nördlichen Harzrande auftreten. Ferner vermuthete Schlüter, dass die Ilsenburgmergel, nach dem von Ch. Fr. Jasche gegebenen Verzeichniss von Versteinerungen zu schliessen, nicht ausschliesslich der oberen [...]
Auszug S. 372f.
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