Novák, 1887. Studien an Echinodermen der Böhmischen Kreideformation. I.
tags: echinodermata, novak, cenoman, böhmenNr. I. Die irregulären Echiniden der Cenomanstufe
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Abstract
Einleitende Bemerkungen.
Vor etwa sieben Jahren übernahm ich als Assistent am Prager Landesmuseum die Aufgabe, die Echinodermen der böhmischen Kreideformation zu bestimmen und in die bereits bestehende Sammlung der Kreidefossilien dieses Landes einzureihen. Das einschlägige, mir zu diesem Zwecke anvertraute Material wurde grössten Theiles von Herrn Prof. Fritsch gesammelt, und ist mir mit Angabe der bIossen Fundorte sowie auch der localen Schichtenbenennung übergeben worden. Später hatte ich dann und wann Gelegenheit einzelne Fundorte selbst zu besuchen, und so das bereits Gesammelte einigermassen noch zu vemehren.
Als ich aber zur Lösung meiner Aufgabe herantrat, kam ich bald zu der Überzeugung, dass ein grosser Theil des vorhandenen Materials keine verlässliche Bestimmung zulässt und daher zu wissenschaftlichen Zwecken nicht besonders verwerthet werden könne.
Obwol einzelne Fundorte, wie namentlich die vielgenannten cenomanen, Conglomerat- und Kalkschichten (Korytzaner-Schichten) der Umgebung von Teplitz, Prag, Kolin, Časlau, Kuttenberg etc. sehr reich an Echinodermen sind, liegen doch fast ausschliesslich nur Schalenbruchstücke verschiedener Gattungen und Arten, deren Zusammenhang schwerlich zu ermitteln sein wird, untereinander gemengt vor. Nur in verhältnissmässig sehr seltenen Fällen ist es gelungen einzelne Formen nach vollständigeren Stücken sicherzustellen.
Die meisten Fundorte cenomaner Echinodermen wie Pankratz, Tyssa, Korytzan, Holubitz, Přemyschlan, Čičowitz etc. liefern meist nur Steinkerne, die kaum eine verlässlicheBestimmung der Gattung zulassen.
Die unterturonen Weissenberger und Malnitzer Schichten sind überhaupt sehr arm an Echinodermen und bieten meist ganz verdrückte Steinkerne von Spatangiden und Cassiduliden sowie auch einzelne Stacheln und Täfelchen von Cidariden dar.
Die oberturonen, den Scaphiten-Plaenern Norddeutschlands gleichzustellenden Teplitzer Schichten geben verhlätnissmtässig das beste Material ab. Die dieses Nivea u charakterisirenden Formen 'wie Holaster planus, Micraster breviporus, Cyphosoma (Phymosoma) radiatum, etc. sind in den meisten Fundorten durch eine gute Anzahl leicht erkenntlicher Exemplare vertreten.
Ein minder gut erhaltenes Material findet man in den bald sandigen, bald kalkigen Iserschichten. Doch lieferten einzelne Fundorte namenentlich die Gegend von Mschenó und Chorouschky ein gutes Vergleichsmaterial, so zwar dass es mir gelungen ist eine Anzahl charakteristischer Formen zu fixiren. Per analogiam konnten dann dieselben Arten, in anderen Fundorten, deren Material sich für die Erhaltung der eingeschlossenen Thierreste noch ungünstiger gestaltete, wieder erkannt werden. Dies gilt namentlich von der kalkig-sandigen Facies der Iserschichten der Gegend von Chotzen, woselbst einzelne Formen, wie Hemiaster, Cardiaster und Micraster zu Tausenden vorkommen.
Die senonen Baculitenthone (Priesener Schichten) lieferten blos einzelne, seltene, ganz flach gedrückte Fragmente von Micraster*) und Hemiaster **), bei denen jeder Versuch, sie verlässlich zu bestimmen scheiterte.
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