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Perner, 1893. Kritisches Verzeichnis der Foraminiferen aus den Priesener Schichten der böhmischen Kreideformation

tags: foraminifera, böhmen, brezno formation
J. Perners Überblick über die Foraminiferenarten der böhmischen Kreide
J. Perners Überblick über die Foraminiferenarten der böhmischen Kreide
Jaroslav Perner, 1893. Předbězný kritický seznam foraminifer z březenských vrstev : Kritisches Verzeichnis der Foraminiferen aus den Priesener Schichten der böhmischen Kreideformation – Sitzungsberichte der königlich-böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften in Prag (mathematisch-naturwissenschaftliche Classe) (königl. böhmische Gesellschaft der Wissenschaften) Praha 1892 (1): 34–53.

Abstract

(Resume des böhmischen Textes.)

Hiermit lege ich ein vorläufiges Verzeichniss der Foraminiferen aus den Priesener Schichten, einer der obersten Etagen unserer Kreicleformatíon, vor, ohne Anspruch auf Vollständigkeit zu machen. Zur Zusammenstellung benutzte ich die Resultate meines zweihährigen Sammelns, auf Reuss's Angaben konnte weniger Rücksicht genommen werden, denn Reuss führt in seiner Arbeit über die böhmíseheKreideformation viele Foraminiferen Arten nur aus Leneschitz an und es ist demnach unsicher, ob dieselben aus Teplitzer oder aus Priesener Schichten stammen. Bei Leneschitz sind die Lagerungsverhältnisse derart, dass die Teplitzer und Priesener Schichten direkt aufeinander gelagert auf einer Berglehne zu Tage treten. Aus diesen zwei verschiedenen geologischen Horizonten werden die Foraminiferen durch das Regenwasser heruntergeschwemmt, wo Reuss sein Material sammelte. Nur im Falle, wenn Reuss eine seltene aber gut charakterisierte Art von einer, von mir nicht untersuchten, zweifelsohne den Priesener Schichten angehörenden Lokalität anführt, oder wenn er ausser Leneschitz noch andere Fundorte Priesener Foraminiferen angiebt, habe ich dieselbe in Klammern angeführt.

Was die Synonymik und Systematik anlangt, bin ich den Anschauungen der englischen Forscher in dem Werke über die Foraminiferen der Challenger-Expedition, gefolgt nach ihrem Vorgange sind daher einige von Reuss und anderen als verschiedene Arten betrachtete Formen unter einem Namen vereinigt. So z. B. Flabellina ornata Rss. = F. Baudouiniana. D'Orb., = F. rugosa D'Orb.; Cristellaria lepidia Rss. = C. intermedia. Rss. = Crist. recta., var. hamosa Rss.; Frondiculuria tenuis Rss. = F. Archiacana D'Orb.= Nodosoria costellata. Rss. = N. lineolata. Rss.; Nod. aflinis = Nod. obscura., Rss. = N. tennicosta. Rss.; Nodosaria Monile v. Hng. :N. ennnlata Rss. Nodosariscylindrscea. Rss. = Nod. oligostegie. Rs .; Nodosnria. filiformis D'0rb.: N. gmcilis D'0rb; Nodo aria fnrcimen Soldani : Nod. nodosaD'0rl›., comınunis D'0rb, legnmen Rss.; Bulimina. MurchisoniannD'0ı'b=B. tumidu Rss. :B. D'Orbignyi Rss.

In Betreff der Anzahl und der geologischen Verbreitung konnte ich bisher 90 Arten konstatieren, von denen, soweit meine Beobachtungen reichen, 55 Arten in den Priesener Schichten zum erstenmale auftreten. Einige von ihnen könnten wegen ihrem relativ hâufigerem Vorkommen als bezeichnend für die Priesener Schichten betrachtet werden; z.B. Cornuspira. cretacea Rss., Marginulina Nilssoni, Roemer, Haplostiche clavulina Rss., Planorbulina. Discorbinu polyraphes Rss., Polymorphina. globosa. v. Münster, Polymorphina. lacrima, Rss., Nodosaria Mayeri u. sp.

Die übrigen 35 Arten kommen auch in den älteren Teplitzer Schichten vor, und unter ihnen sind 8 kosmopolitische Formen, welche in der ganzen Kreideformation verbreitet sind; Trochammina irregularis  P. J. Cristellaria rotulata Lamck., Bulimina variabilis D'0rb., Frondicularia augusta Nils. sp., Flabellina elliptica Nils., Flabelina ornata. Rss. Marginulina. compressa D'0rb., Globigerina. cretacea D'Orb., Planorbulina. (Discorbina.) ammonoides Rss.

Ein anderer wesentlicher Unterschied zwischen den Foraminiferen der Teplitzer und jenen der Priesener Schichten beruht auch in der Hiiufigkeit ihres Vorkommes, in dem Procentgehalte des Gesteine  an Foraminiferen. In den Teplitzer Schichten machen sie bis 90% in den Priesener Schichten höchstens 20% des  Gesteines aus; und mit diesem frapanten Unterschiede ist uns auch im zweifelhaften Falle, wo uns grössere Petrefacten fehlen, die Möglichkeit gegeben, mittels eines Dünschliffes sicher zu erkennen, welche Schichte uns vorliegt.

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