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Schulze, 1760. Kurze Nachricht von dem so genannten Petrefactenberge ohnweit Dresden

tags: schulze, historie, pirna, zehista, krebs, dohna
C.F. SChulze, 1760: Petrefactenberge ohnweit Dresden
C.F. SChulze, 1760: Petrefactenberge ohnweit Dresden
Christian Friedrich Schulze, 1760. Kurze Nachricht von dem so genannten Petrefactenberge ohnweit Dresden. Dresdnisches Magazin, oder Ausarbeitungen und Nachrichten zum Behuf der Naturlehre, der Arzneykunst, der Sitten und der schönen Wissenschaften Dresden 1 (1): 73-78.

Abstract

Unter den mancherley Versteinerungen, die man in den dresdnischen Gegenden an sehr vielen Orten findet, verdienen diejenigen, welche auf dem so genannten Petrefactenberge angetroffen werden, eine besondere Aufmerksamkeit, indem sich dieselben, in Ansehung verschiedener Eigenschaften, vor vielen andern einen Vorzug erwerben.

Dieser Berg bestehet eigentlich in der höchsten Gegend einer gewissen Anhöhe, die sich von dem hochadlichen Dorfe Krebs, meistens gegen Morgen zu, bis nach Zehist erstrecket, und also, in Betrachtung ihrer Länge, eine Viertelmeile betragen mag. Ehedem hat diese Anhöhe, meines Wissens, keinen besondern Namen gehabt, anießo aber ist sie, sowohl in Krebs; als auch in einigen andern daherum befindlichen Dörfern, unter dem Namen des Petrefactenberges sattsam bekannt.
Die oberste Erdschicht, welche diese Anhöhe bedecket, bestehet in einer grauen, etwas sandigten, doch aber ziemlich fruchtbaren Dammerde, daher man auf derselben meistentheils gar gute Kornfelder antrifft.

Die unter dieser Dammerde befindliche Steinschichten machen ein graues, mit Kalk vermischtes Sandsteinflöz aus, welches sich nicht nur in den da selbst befindlichen hohlen Wegen und Wassergräben, sondern auch in den von dem Wasser ausgeschwemmten Schluchten gar deutlich vor die Augen leget.
Die höchste Gegend dieser Anhöhe, bey Zehist, scheinet, wegen der Beschaffenheit der daselbst vor handenen sandigten und steinigten Erde, zum Feldbaue untüchtig zuseyn. Man findet daselbst etwas Gräserey, und verschiedene, durch die Kunst angelegte Aleen von Linden und andern Bäumen. Über dieses beobachtet man, an eben diesem Orte, einige ausgegrabene Vertiefungen, aufgeworffene Dämme und Wasserleitungen, welche zuerkennen geben, daß vor einiger Zeit verschiedene Wasserbehälter allhier befindlich gewesen.
In dieser Gegend nun finden sich zugleich mancherley Arten von Steinen und von versteinerten Dingen, unter welchen ich insonderheit folgende kürzlich anzeigen will, als:

Ein weißer, sehr feiner gelbgestreifter Tophstein.
Ein grauer, grobkörnichter Sandstein, mit inliegenden kleinen Kammuscheln und Anomiten.
Ein grauer, klarkörnichter Sandstein, mit aufliegenden Gryphiten, und endlich
Ein so wohl gelber, als grauer, gemeiner Sandstein, mit aufliegenden, walzenförmigen Steinfiguren, von verschiedener Art.

Auszug S. 73ff.

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