Voigt, 1983. Zur Biogeographie der europäischen Oberkreide-Bryozoenfauna
tags: bryozoa, voigt, paläobiogeographie, europaRead online
Abstract
Es wird erstmals der Versuch unternommen, die Bryozoenfauna der europäischen Oberkreide daraufhin zu überprüfen, ob auch bei ihr, ebenso wie bei anderen Fossilgruppen, eine klimatisch motivierte Differenzierung in meridionale ,südliche" ,Tethys"-Formen und mehr „boreale“ bzw. „nördliche“ Faunenelemente im mittel- oder nordeuropäischen Bereich festzustellen ist.
Die Untersuchung ergab, daß sich zwischen dem tethyisch faunistisch stark beeinflußten aquitanischen Becken in Südfrankreich und dem heute von ihm getrennten SW-Zipfel des Pariser Beckens (Touraine,Dep. Indre-et-Loire, Loir-et-Cher) einerseits und dem übrigen Pariser Becken andererseits eine auch faziell bedingte, wenn auch während der verschiedenen Kreidestufen fluktuierende Faunenscheide befindet. Diese trennt einen nördlichen von einem südlich davon gelegenen Bereich, der über das alpidisch gefaltete Gebiet der ei-genthchen Tethys weiter nach Norden hinausreicht und der auch sonst durch das Vorkommen südlicher Faunenelemente (Großforaminiferen, Rudisten, Korallen) charakterisiert ist. Auf die Tethys beschränkte Bryozoenfaunen sind selten, meist schlecht erhalten und daher wenig bekannt (Coniacium von Villamartin, Maastrichtium von Olazagutia in der südlichen Pyrenäenkreide neben der altbekannten, aber wenig typischen ostalpinen Gosau-Fauna und kleinen Faunen im nordafrikanischen Mediterrangebiet).
Das an den Südbereich nördlich angrenzende Schreibkreide-Areal des englisch-französischen Kreidebeckens und des norddeutsch-dänisch-baltischen Gebietes mitsamt seiner Flachwasser-Randfazies in Westfalen, im subherzynen Bek-ken und in Schonen beherbergt demgegenüber sehr viele aus dem Südbereich nicht bekannte Genera und Spezies.
Auf Grund dieser sehr markanten Faunenunterschiede werden daher charakteristische, meist erekte Bryozoen vorerst als „Nord"- und ,Süd"-Arten bezeichnet und zum Teil abgebildet, (darunter auch eine Anzahl Originale von d'ORBIGNY und GOLDFUSS). Ihre Zahl könnte erheblich vermehrt werden. Die große Menge inkrustierender und sonstiger merkmalsarmer Arten sowie neue Taxa, mußten ebenso wie die Fauna der mediterran beeinflußten sächsisch-böhmischen Kreide noch unberücksichtigt bleiben. Die Obermaastrich-tium-Faunen des Cotentin (Manche) und der holländischen Maastrichter Tuffkreide werden hinsichtlich ihrer Herkunft (Einwanderung, z. T. von S oder vom Atlantik oder endemisch) diskutiert.
Neu aufgestellt wird das Cheilostomata-Genus Heteroco-nopeum, das von Minelfrankreich bis nach Tunis und Nigeria verbreitet ist.
Auszug S. 317
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