Vereisung im kreidezeitlichen Super-Treibhaus?
tags: klima, turon, vereisungBisher ging man davon aus, dass im "Treibhaus der Kreidezeit" nur in sehr hoch gelegenen Gebieten Eis und Schnee vorhanden war. Laut einer, im Science-Magazine erschienen Studie fand im Turon (93-89 Millionen Jahre) eine etwa 200 000 Jahre andauernde "Vereisung" an den Polen statt, wie Dr. André Bornemann - Forscher am Institut für Geophysik und Geologie der Universität Leipzig - jetzt bekanntgab.
Isotopic Evidence for Glaciation During the Cretaceous Supergreenhouse - lautet der Titel des in der Januar-Ausgabe von SCIENCE erschienen Artikels zu Untersuchungen zum Klima der jüngeren Oberkreide.
Polares Eis konnte bei den damals vorherrschenden Bedinungen nicht existieren. Mit Oberflächentemperaturen des Meerwassers im Bereich der Tropen von etwa 35° Celsius eine durchaus glaubwürdige Annahme.
Rechts eine spätkreidezeitliche Weltkarte mit Daten zum Klima. (Quelle: scotese.com)
Das Internationale Forscherteam, u.a. mit Wissenschaftlern der Uni Leipzig, Köln und San Diego (CA, USA) arbeitete an turonen Tiefsee-Sedimentproben aus dem "westlichen tropischen Atlantischen Ozean".
Die Bohrungen fanden im Rahmen eines Bohrprogammes des IODP statt - dem Integrated Ocean Drilling Program. Unter IODP werden regelmäßig wissenschaftliche Expeditionen durchgeführt, die Grundlagen für die Klimaforschung, Ozeanographie und Geologie liefern.
Die Forscher um A. Bornemann analysierten den Gehalt des Sauerstoff-Isotopes 16O und 18O in den kalkigen Schalen planktischer Foraminiferen. Die gewonnen Daten ließen Rückschlüsse auf Temperaturen des Meereswassers zu. Auch der Salzgehalt des Meerwassers schlägt sich auf das 16O-18O Verhältnis in den Kalkschalen nieder. Dieser Aspekt wurde mit, im Sediment erhaltenen Einzellern untersucht.
Ergebnis der Untersuchungen:
Bis auf einen Zeitraum von etwa 200 000 Jahren betrug die Oberflächentemperatur des tropischen Meeres im Turon besagte 35 bis 37° Celsius. Für einen, geologisch kurzen Zeitraum, weist das Isotopen-Verhältnis jedoch auf ein "Vereisungsereignis" hin. Die Forschergruppe spricht von einem Eisschild, der etwa 50 bis 60% Größe des heutigen polaren Eises hatte und sich vermutlich auf dem Gebiet der heutigen Antarktis befand.
Quellen & Weiterführendes:
- Pressemitteilung der Universität Leipzig
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