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Fritsch, 1877. Studien im Gebiete der böhmischen Kreideformation. 2. Die Weissenberger und Malnitzer Schichten

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A. Fritsch: Über die marinen Weissenberger Schichten der böhmischen Kreide
A. Fritsch: Über die marinen Weissenberger Schichten der böhmischen Kreide
Antonín Frič (= Anton Fritsch), 1877. Studien im Gebiete der böhmischen Kreideformation. Paläontologische Untersuchungen der einzelnen Schichten. 2. Die Weissenberger und Malnitzer Schichten. Archiv für die naturwissenschaftliche Landesdurchforschung von Böhmen (Františka Rivnáce) Prag 4: 1–151.

Abstract

I. Charakteristik der Schichten.
A. Die Weissenberger Schichten.

Die Weissenberger Schichten wurden zuerst von Prof. Reuss als Plänersandstein von Hradek und Triblitz besehrieben, und später bezeichnete man sie als Pläner des weissen Berges bei Prag. Der gelbe Baustein Prags war so das rechte Vorbild für diese Schichten, denn in dieser Form haben sie eine grosse Verbreitung im mittleren Böhmen, und sind am meisten unter dem Namen "Opuka" bekannt. Die Armuth an Petrefacten lockte nicht besonders zur weiteren Untersuchung und nur das, was die Steinbrecher von Zeit zu Zeit fanden, wurde gekauft, und sparte sich nach und nach im Museum zu Prag auf. Einzelne Prachtexemplare wurden durch Reuss beschrieben. Bei Beginn der Durchforschungsarbeiten zeigte es sich bald, dass in manchen Gegenden, besonders bei Mahlhausen, eine weitere Gliederung dieser Schichten angedeutet zu sein scheint, und so versuchte Prof. Krejci in dem zweiten Jahresbericht der Landesdurchforschung die tiefere Lage als Mahlhausener oder Melnitzer Schichten auszuscheiden. Dazumal war noch eine paläontologische Motivirung dieser Trennung nicht durchführbar, und nur die petrographische Verschiedenheit konnte zur Charakteristik benutzt werden. Während der weiteren geologischen Excursionen, welche ich in den letzten 4 Jahren speciell zur Untersuchung dieser Schichten unternahm, zeigte es sich immer mehr, dass dasjenige, was wir unter dem Namen Weissenberger Schichten angeführt haben, viel complicirter ist, als man bei dem Besuche eines Plänerbausteinbruches vermuthen möchte.

Doch wollten sich lange die zahlreichen isolirten Thatsachen nicht zu einem verständlichen Ganzen zusammenstellen lassen und die scheinbar grössten petrografischen und paläontologischen Wiedersprache tauchten gegen einander auf, and setzten meine Geduld oft auf die peinlichste Probe; z. B.

Merglige Schichten, ganz ähnlich den Priesener Bakulitenthonen, mit ähnlichen Petrefacten, traf ich am Fusse eines Berges an, darüber höher knollige sandige Pläner, welche den Iserschichten vollkommen ähnelten, und ganz oben lag gewöhnlicher gelber Pläner des Weissen Berges — also anscheinend eine ganz verkehrte Schichtenfolge, u. s. w.

Nach und nach klärte sich aber die Sache und besonders die letzten Untersuchungen der Gegenden zwischen Brandeis und Sadska, sowie zwischen Kralup und Leitmeritz machten mir es möglich die nachfolgende Darstellung der Schichtenfolge entwerfen zu können.

Ich musste es erst gewöhnen Wiederholungen des Auftretens gewisser Petrefacten anzuerkennen, welche früher als für viel höhere Schichten allein bezeichnend, angesehen wurden. So galt Amorphospongia (Achilleum) rugosa als bezeichnend für die Teplitzer Schichten, und nun fanden wir sie tief in den Weissenberger Schichten. Ebenso musste ich erst triftige Beweise finden für das wiederholte Aufeinanderfolgen kalkiger Knollen mit Turritella multistriata, welche einander so ähnlich sind, dass man sie für dieselbe Schichte halten könnte, wenn man sie an entfernten Lokalitäten antreffen würde und die Zwischenlagerung von anderen Schichten nicht deutlich beobachten möchte.  [...]

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