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Prescher, 1962. Die Entwicklungsgeschichte der geologischen Forschung in der Südostoberlausitz von ihren Anfängen bis zur Gegenwart

tags: prescher, historie, zittau, kreidehistorie
Wissenschaftsgeschichtliche Abhandlung u.a. über das Zittauer Sandsteingebirge
Wissenschaftsgeschichtliche Abhandlung u.a. über das Zittauer Sandsteingebirge
Hans Prescher, 1962. Die Entwicklungsgeschichte der geologischen Forschung in der Südostoberlausitz von ihren Anfängen bis zur Gegenwart. Abhandlungen und Berichte des Naturkundemuseums Görlitz (Staatliches Museum für Naturkunde) Görlitz 37 (2): 61–106.

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Abstract

E. Die Zeit der intensiven Forschung (1911—1945)

Die Kreideforschungen H. ANDERTs (1911—1939)

Wie nicht anders zu erwarten war und wie z. B. im benachbarten Elbsandsteingebirge ebenfalls zu beobachten ist, fanden die Resultate der Landesaufnahme auch in der Sekundärliteratur Eingang. Allgemeinverständliche Schilderungen des geologischen Aufbaus der südlichen Oberlausitz, wie sie SCHNEIDER (1901) gab, eröffneten den Reigen der Veröffentlichungen. Eine gute Zusammenfassung aller Ergebnisse, verbunden mit vielen eigenen Beobachtungen, findet sich in dem Band Oberlausitz der Landschaftsbilder aus dem Kgr. Sachsen, den BEYER, FOERSTER und MÄRZ (1906) herausgaben. Schließlich gipfelten diese Bemühungen in dem geologischen Führer durch die Lausitz aus der Feder P. J. BEGERs (1914), ein Werk, das für Fachmann und Laien gleich wertvoll ist.

In der Elbtalkreide waren durch eingehende Arbeiten vor allem die Probleme der Faziesverteilung in Angriff genommen worden, weil derartige Fragen bislang völlig vernachlässigt wurden. Im Zittau-Kreibitzer, Sandsteingebirge dagegen erschienen solche Forschungen wenig erfolgversprechend, da hier fast ausschließlich die rein sandige Fazies vorliegt. Dementsprechend nahm die Erforschung dieses Gebietes einen anderen Verlauf als im Elbsandsteingebirge. Stand dort vor allem die Klärung der gegenseitigen Vertretung und der Lagerung der Pläner-, Ton- und Sandsteinschichten zur Diskussion, fand im Zittauer Gebirge die rein palaeontologisch-stratigraphische Aufnahme Anwendung. Der Ebersbacher HERMANN ANDERT hatte um die Jahrhundertwende begonnen, auf Anregung des dortigen Humboldtvereinsvorsitzenden AUGUST WEISE, Fossilien zu sammeln. In weitausgedehnten Sammelfahrten bis tief nach Nordböhmen hinein brachte ANDERT eine umfangreiche, mehrere tausend Stück umfassende, genau horizontiert aufgenommene Sammlung zusammen und veröffentlichte 1911 und 1913 zwei Arbeiten über Inoceramen . Die sich aus den z, T. sehr abweichenden Ansichten des Verfassers ergebende Diskussion eröffnete BÖHM (1914). Der erste Weltkrieg und die Inflation legten aber fast ein Jahrzehnt alle Forschungen lahm; zumindest was die Publikationen betraf, tritt eine Pause ein. Erst DOHNAT (1923) gab in einem Vortragsbericht einen neuen Anstoß. Nach 15jähriger Arbeit trat H. ANDERT (1928) wieder an die Öffentlichkeit. Zuerst war es nur eine kleine allgemeine Übersicht. Aber schon 1 Jahr später folgte der erste Teil seiner großen Monographie, welche die Kreideablagerungen zwischen Elbe und Jeschken zum Thema hatte. Wenn auch das Zittauer Gebirge erst im Teil II aber die Darstellung bearbeitet wurde, der 1929 erschien, so erregte der ANDERTschen Ansichten des Elbsandsteingebirges starken Widerspruch. Es entspann sich eine z. T. heftige Diskussion um Fragen, die hier nicht interessieren. Wichtig dagegen ist die Ansicht des Verfassers über die stratigraphische Einstufung der Sandsteine des Zittauer Gebirges. War es DANZIG (1873) und SIEGERT (1897) nur möglich gewesen zu sagen, daß die Sandsteine des Zittauer Gebirges den oberturonen Schichten mit Inoceramus brongniarti zugerechnet werden können, gliederte ANDERT (1929) das Gebiet wie folgt: […]

Auszug S.75f.

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