Bayer, 1903. Neue Fische der Kreideformation Böhmens
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Abstract
Eingesendete Mittheilungen.
Dr. Franz Bayer. Neue Fische der Kreideformation Böhmens.1)
Seit dem Jahre 1878, in welchem A. Fritsch seine Monographie der Reptilien und Fische der böhmischen Kreide2) herausgegeben hat, erwarb das Prager Museum zahlreiche fossile Fische aus derselben Formation, unter denen sich auch neue Arten befinden. Sie sind theils für Böhmen neu (z. B. Cestracion canaliculatus Egerton, Stachel der Rückenflosse; Protosphyraena ferox Leidy, Zahne, Fragmente des Rostrums, Fragment des Pectoralstachels und ein Hypurale), theils ganz neue, bisher unbekannte Arten; ich habe wenigstens in den wichtigsten paläontologischen Sammlungen (London, Paris, München, Münster, Genf u. a.) nichts Aehnliches gefunden und die einschlägige Literatur bringt auch keine Anhaltspunkte dafür, dass sie schon von anderswo bekannt wären. Nur A. Fritsch hat einige von ihnen in seinen „Studien" genannt3), aber nicht beschrieben.
In folgenden Zeilen sollen vorerst neue Arten bekannter Gattungen (I.), dann Vertreter höchstwahrscheinlich ganz neuer Genera (IL) kurz beschrieben werden.
1) Vorläufiger Bericht. Zugleich Auszug aus der gleichnamigen, in der Sammlung Palaeontographica Bohemiae (Nr. VII) herausgegebenen böhmischen Originalarbeit von A. Fritsch und Fr. Bayer (mit 3 Tafeln und 9 Textfiguren). Prag 1902.
2) A. Fritsch: Die Reptilien und Fische der böhmischen Kreideformation. Prag 1878.
3) A. Fritsch: Studien im Gebiete der böhmischen Kreideformation: III. Iserschichten. Prag 1883. — V. Priesener Schichten. Prag 1893.1. Ischyodus bohemicus n. sp. Von Vinar. Es ist dies ein 35 cm langer, wenig gebogener Stachel, den schon Zittel in seiner Paläozoologie erwähnt 1). An einigen Stellen ist der dunkelbraune Kern mit einer auf der Oberflache granulirten Kruste bedeckt; die winzigen Körnchen (Chagrinkörner?) sind fast in regelmässigen Längsreihen geordnet. Am Hinterrande des Stachels sieht man keine Zähne; da sich unser Stachel auch sonst von den bisher beschriebenen Ischyodus-Arten unterscheidet, kann man ihn wohl als eine neue Art betrachten.
2. Hoplopteryx brevis n, sp. Unser Museum besitzt einige Exemplare aus dem Weissenberger Pläner, die sich von den übrigen Hoplopteryx - Arten durch geringe Grösse, Verhältnisse der Dimensionen (der Länge zur Höhe) u. A. unterscheiden. Sie hatten eine Länge (bis zur Basis der Schwanzflosse) von nur 9 cm; die grösste Höhe des Rumpfes beträgt 6 cm, seine Länge bis zur Basis der Schwanzflosse 5 cm und der Kopf mit dem Kiemendeckel ist etwa um 0-5 cm kürzer als die grösste Höhe. Die Wirbelsäule zählt mindestens 20 Wirbel; die Schwanzwirbel haben sehr hohe obere und untere Dornen, die Entfernung ihrer Spitzen beträgt bis 3 cm. Die vordersten Stützknochen der sehr langen Rückenflosse mit 9 harten und 11 weichen Strahlen sitzen schon oberhalb des Operculums; die ersten Strahlen dieser Flosse befinden sich schon vor dem Hinterrande des Operculums. Die ersten Strahlen des Anale liegen etwa 25 cm vor den untersten Strahlen der Schwanzflosse; von den vier starken Strahlen der Analflosse misst der längste 17 mm. Andere kleinere, von Smith Woodward in seinem Catalog2) angeführte Arten, zum Beispiel H. Leurisi (Davis) und H. syriacus (Pictet und Humbert), sind zwar auch 10—15 cm lang, aber bei der ersten Art gleicht die Höhe des Rumpfes seiner Länge vom Anfange der Brustflosse bis zur Basis der Schwanzflosse, bei der anderen Species ist wiederum die Länge des Kopfes sammt dem Opercularapparat geringer als die grösste Höhe des Rumpfes. H. Stachel (Kramberger) ist auch 10 cm lang und dem H. syriacus ähnlich, aber hat den weichen Theil der Rückenflosse länger als unsere neue Art.
3. Serranus cretaceus n. sp. Fossile Arten der Gattung Serranus Cuv. wurden bisher nur in der Tertiärformation gefunden. Aber unser Fragment des Schädels, des Kiemendeckels und der Brustflosse (aus dem Wehlowitzer Pläner) zeigt eine solche Uebereinstimmung mit den correspondirenden Theilen des Serranus-Skeletes, dass man es kaum für etwas Anderes halten kann, als für eine Art der genannten Gattung, die also viel älter ist, als man bisher angenommen. [...]
Auszug S. 41f.
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